NZZ / August 2025
Einen kühlen Kopf zu bewahren, schadet bekanntlich nicht, doch es gibt Orte, die auch den distanziertesten Zeitgenossen in Windeseile zum Romantiker mutieren lassen. Die Arena di Verona ist so ein Ort und die Realität toppt hier jedes Klischee. Schon von weitem ist der Zauber der größten Freilichtbühne der Welt zu erahnen. Ein Schwirren und Raunen liegt in der Luft in den verwinkelten Gassen Veronas und der angeblich „italienischste Ort auf Erden“ macht seinem Titel alle Ehre. Die Sommerhitze liegt schwer in der Luft, es geht vorbei an efeubewachsenen Balkonen, malerisch-bröckelnden Hausfassaden und nimmermüden Souvenir-Verkäufern, auf der einen Seite türmen sich in der Eisdiele cremig-süße Sorten in grellen Farben, auf der anderen Seite servieren befrackte Kellner Vino und Pasta, reiben Parmesan und verteilen Olivenöl auf den Tischen. Immer dichter wird der Strom der Menschen auf den engen Wegen, Damen in extravaganten Sommerkleidern flanieren neben Touristen im weit aufgeknöpften Leinenhemd, Kinder wuseln zwischen den Beinen ihrer Eltern hindurch und irgendwo singt jemand „O sole mio“. Noch einmal ums Eck gebogen, dann liegt sie vor einem: Die Arena di Verona, jener Ort, an dem seit mittlerweile über 100 Jahren Operngeschichte geschrieben wird und Magie und Massentourismus Hand in Hand gehen.
Die Arena ist ein Bau mit bewegter Geschichte. Ursprünglich lag das heute im Zentrum Veronas thronende Amphitheater außerhalb der römischen Stadtmauern und fasste über 30.000 Zuschauer. Im Jahr 30 nach Christus wurden dort noch blutrünstige Kämpfe abgehalten und rangen Gladiatoren um ihr Leben. 1117 erschütterte ein Erdbeben die Stadt, danach wurde sie als Steinbruch genutzt, später fanden hier sogar Hinrichtungen statt. Dass schließlich die Oper Einzug erhielt in den Bau, hat, wen wundert es, mit Guiseppe Verdi zu tun. Zwar gab es schon in der Renaissance Bestrebungen, die Arena als Theater zu nutzen und wurde die Arena seit dem 16. Jahrhundert systematisch restauriert. Ernst damit wurde es aber erst anlässlich des 100. Geburtstags von Verdi, als am 10. August 1913 in der Arena seine Oper „Aida“ aufgeführt wurde. Es war der Startschuss für ein Spektakel, das bis heute anhält und dessen besonderer Zauber in der einzigartigen Symbiose aus Musik, Emotion und historischer Baukunst begründet ist. Zudem sind da die schlichten Fakten: Mit einer Größe von 138 Metern mal 109 Meter und einer Höhe von genau 24,1 Metern ist die Arena mit ihrer Ellipsenform nach dem Kolosseum in Rom und der Arena von Capua das drittgrößte der erhaltenen antiken Amphitheater. Die 45 ansteigenden Stufenränge des Zuschauerraums sind jeweils etwa 45 Zentimeter hoch und tief, das Oval in der Mitte ist dicht bestuhlt. Bis zu 22.000 Zuschauer finden heute hier Platz und auch die Ausmaße der Bühne in der südlichen Kurve der Arena sprengen alle Konventionen. Diese ist ganze 109 Meter breit und 24 Meter tief, zwischen Dirigent und Sängern liegen teilweise an die 30 Meter. Dass das Zusammenspiel ohne Mikrofonverstärkung dennoch funktioniert, ja die Arena sogar für ihre besonders feine und strahlende Akustik berühmt ist, ist ein weiteres Wunder dieses Ortes. Besonders gut ist das Hörerlebnis laut erfahrenen Veronesen direkt unter den vier noch erhaltenen der ursprünglich 72 Böden des Außenrings, die „l’ala“ – der Flügel – genannt werden. Wer schlau ist, reserviert sich dort ein paar vergleichsweise günstige Plätze und genießt die offensichtlich auch akustische Expertise römischer Baumeister. Die Liste der großen Opernstars, die bereits in Richtung dieser vier Bögen sangen, ist lang und so manche Karriere nahm in der Arena erst richtig Fahrt auf. Im Juli 1969 debütierte hier etwa der junge Placido Domingo an der Seite von Birgit Nilsson in Puccinis „Turandot“.
Unterbrechungen der Opernfestivals erzwangen nur die beiden Weltkriege und zuletzt die Pandemie. Krisenfrei ging es allerdings auch in den anderen Jahrzehnten nicht zu. Besonders dramatisch war die Lage ab dem Jahr 2014. Misswirtschaft und explodierende Kosten hatten zu einem Schuldenstand von 25 Millionen Euro geführt und die Arena stand kurz vor der Insolvenz. Damals retteten ein Darlehen des Staates und ein restriktiver Sparkurs, eng kontrolliert durch einen kommissarischen Verwalter des italienischen Kulturministeriums, die historische Spielstätte. Außerdem kam wenig später Cecilia Gasdia ins Spiel, eine renommierte italienische Opernsängerin, die 2018 die Intendanz übernommen hat und die Arena als ihre „Wiege und Mutter Veronas“ bezeichnet. An einem heißen Nachmittag im Juli sitzt die Grand Dame der Festspiele in ihrem Büro unweit der Arena, lässt einen schwarz-goldenen Fächer durch die Luft sausen und wippt erwartungsvoll auf ihrem Stuhl. Von Vorruhestand kann bei der agilen 64-Jährigen keine Rede sein, stattdessen scheint die Netzwerkerin eine Energie für drei zu haben. Während sie einen Schluck Kaffee nimmt, checkt sie schnell noch ein paar Nachrichten am Smartphone und fegt mit perfekt manikürten Fingernägeln die Brösel vom Mittagssandwich vom Tisch; nach der Vorstellung am Abend wird sie bis frühmorgens auf der Plaza mit den Solisten feiern und nur ein paar Stunden Schlaf später wieder im Büro sitzen, um Sponsorengelder einzutreiben, die nächsten Saisonen zu planen und ihr Team zu managen.
Das gesamte bisherige Leben von Cecilia Gasdia ist eng mit der Arena verbunden. 1960 kam sie in Verona auf die Welt, als Fünfjährige besuchte sie mit ihrer Mutter und Tante zum ersten Mal die „Carmen“. Ihr Großvater schmiss zu dieser Zeit als Vizepräfekt der Stadt opulente Partys für die Stars des Sommers und Gasdia saß dort als kleines Mädchen neben Maria Callas auf dem Sofa. Später besuchte Gasdia die Grundschule direkt neben der Arena. „Wenn wir im Frühjahr das Hämmern der Bühnenarbeiter gehört haben durch die offenen Fenster, wussten wir, dass es wieder losgeht mit den Festspielen“, erzählt Gasdia. Wie so viele Veronesen hat es sie bald auch selbst auf die Bühne gezogen. Anfangs war sie Statistin, dann sang sie im Chor, später studierte sie Gesang. Von 1983 bis 1999 trat Gasdia schließlich als Sopranistin in verschiedensten Produktionen in der Arena auf und erlebte am eigenen Leib die außergewöhnliche Akustik dieses Orts. Mit diesem Erfahrungsschatz beruhigt sie heute auch die Solisten, die sie selbst nach Verona einlädt. „Viele haben erstmal Angst, hier aufzutreten, denn die Ausmaße der Bühne sind ja einfach unglaublich“, sagt Gasdia. Dabei sei es vergleichsweise leicht, dort zu singen, und besonders, wenn man in Richtung der vier Bögen gegenüber der Bühne singen würde, hätte man ein Gefühl, als würde die eigene Stimme schweben.
Als Gasdia die Leitung der Arena vor mittlerweile sieben Jahren übernommen hat, hat sie die Organisation des Festivals grundlegend umgekrempelt. Interne Prozesse wurden verschlankt und das Marketing professionalisiert, außerdem hat Gasdia Fundraising-Projekte ins Leben gerufen und nach etlichen Jahren der Durchschnittlichkeit im Programm bewusst wieder große Namen nach Verona eingeladen. Der Erfolg spricht für sie: In der ersten Saison unter ihrer Leitung haben die Festspiele 2 Millionen Gewinn gemacht, wie sie zufrieden erzählt, Tendenz seither steigend. So scharfsinnig und analytisch Gasdia die Geschicke der Festspiele auch lenkt – spricht sie von der Arena, wird ihre Stimme ganz weich. Wenn die italienische Gesangskunst Weltkulturerbe ist, ist die Arena der glühende Erdkern – so sieht es auf jeden Fall Gasdia. Als sie in den Jahren vor ihrer Intendanz mitbekam, dass es nicht gut steht um die Arena, hätte es ihr fast das Herz zerrissen, so erzählt sie und ihre Augen füllen sich mit Tränen. Seither tut sie alles dafür, dass die Arena erfolgreicher ist denn je zuvor. Das Publikum hat sie dabei klar im Blick. Aus 130 Ländern kommen die Besucher, 60 Prozent davon sind Ausländer, davon ein Drittel deutschsprachig. „9 Prozent sind Opernliebhaber, die anderen nicht“, sagt die agile Intendantin schlicht, und darin läge durchaus auch eine Chance, schließlich hätte die Arena die Macht, Menschen mit wenig Vorerfahrung zu Opernfans zu machen. Unabhängig davon ist ihre Aufgabe klar: „Ich muss das Haus füllen“, sagt Gasdia, denn nur dann funktioniere das Gesamtkonzept mit den über 1000 Mitwirkenden. Deshalb kommen an den meisten Abenden auch die Publikumslieblinge zur Aufführung, „Aida“, „Nabucco“, „Turandot“ und „Carmen“. Im alljährlichen Programm, das von Juni bis September läuft, sind diese Opern unumstößliche Fixpunkte und ganz besonders ziehen laut Gasdia bis heute die historischen Inszenierungen Franco Zeffirellis.
Bei aller Wahrung der Tradition arbeitet Gasdia aber auch daran, das Angebot in der Arena zu modernisieren. Besonders liegt ihr dabei die Jugend am Herzen. „Es geht um die Zukunft der Klassik und des Gesangs“, sagt Gasdia, deshalb soll es ab nächstem Jahr drei Kinderchöre geben in der Arena und Aufführungen, bei denen ein eigener Bereich für Familien mit kleinen Kindern freigehalten wird.
Außerdem möchte Gasdia das Repertoire in kleinen Schritten weiten und denkt dabei an die Operette oder auch an Musicals wie die West-Side-Story. Schon in den vergangenen Jahren wurden zunehmend auch moderne Inszenierungen ins Programm genommen. Es sind Produktionen wie jene von Verdis „Aida“, für die Gasdia vor zwei Jahren den Opernregisseur Stefano Poda mit ins Boot geholt hat. In diesem Jahr hat der international ebenso hochgelobte wie viel diskutierte Künstler zudem „Nabucco“ neu inszeniert, seine „Aida“ feierte eine Wiederaufnahme.
Es ist Nachmittag in der Arena und während der 52-Jährige in cremefarbenem Anzug und mit wehenden schulterlangen Haaren am Bühnenrand steht, schweben an einem Kran hängend riesige Finger durch die Luft, die schließlich eine gigantische Gitterhand formen im Hintergrund der Bühne. Das Symbol der Hand, mal zu Faust geballt, mal gen Himmel weisend, zieht sich durch Podas gesamte Inszenierung der „Aida“. Was es damit auf sich hat, möchte er allerdings ungern genauer erklären. „Die Zuschauer sollen das für sich selbst herausfinden“, sagt Poda mit leiser Stimme und schiebt die randlose Brille auf die Stirn, wobei mit Händen ja alle möglichen menschlichen Facetten dargestellt werden könnten – „die Arbeit, das Erbauen und Gestalten, aber auch das Zerstören, Kämpfen und Töten“. Spricht Poda von seiner Arbeit, geht es schnell um die großen Dimensionen des Menschseins: Triebe und Vernunft, Individuum und Gesellschaft, Krieg und Frieden. Bei der Ergründung dieser existenziellen Facetten überlässt er nichts dem Zufall und übernimmt nicht nur die Regie, sondern auch die Gestaltung des Bühnenbilds, der Kostüme und des Lichts. „Für mich ist es wichtig, die Grenzen zwischen den Künsten einzureißen“, sagt Poda. Eine große Einheit aus Bühnenbild, Choreographie, Licht und Kostümen solle für die Zuschauer entstehen und der Anspruch an jeden einzelnen dieser Parts ist enorm. So spricht Poda lieber von „Mode“ als von „Kostümen“ und entwirft für seine Inszenierungen ausgefallene Roben, die in sorgfältig ausgewählten Schneiderwerkstätten im ganzen Land verteilt angefertigt werden, um das Gesamtkunstwerk zu vollenden. Die Arena ist für diesen Bilderrausch ein denkbar einladender Rahmen, einfach aber ist die Bühne keineswegs. „Die Situation hier in Verona ist absolut einzigartig und auf keine andere Bühne übertragbar“, sagt Poda. Besonders herausfordernd sei dabei, dass die Stücke täglich wechseln, das überbordende Bühnenbild also innerhalb nur eines Tages abgebaut und wieder aufgestellt werden muss. Ein „gigantischer Aufwand“ sei das und ganz anders als bei anderen Freilichtbühnen.
Dass diese Logistik in der Arena funktioniert, hat mit den unzähligen Helfern auf und hinter der Bühne zu tun, die wie in einem perfekt organisierten Ameisenstaat durch die Gewölbekeller wuseln, Requisiten, Kostüme, Schminkpinsel und Wischmops von einem Ort zum anderen befördern, schminken und frisieren, bügeln und flicken, ankleiden und aufbauen und die verwinkelten Gänge in den Katakomben wie ihre Westentasche zu kennen scheinen. Insgesamt über 1.200 Menschen sind beteiligt an einem Opernabend, weniger als die Hälfte davon ist auf der Bühne, der Rest sorgt dafür, dass alles reibungslos läuft. „Das Team in der Arena ist wie eine große Burg-Gemeinschaft“, sagt Stefano Poda, der die Treppen von der Bühne hinabgestiegen ist und nun freundlich grüßend vorbeieilt an Bühnentechnikern, Statisten in der Maske und Kostümbildnerinnen, die inmitten einer Unmenge von glitzernden Roben und wallenden Mänteln den Überblick behalten. Alles ist Kompromiss in den engen Katakomben unterhalb der Steinstufen der Arena und alle sind hier gleich, denn eigene Solistenzimmer gibt es ebenso wenig wie klimatisierte Garderobenräume. Stattdessen hängt der feuchte Geruch der jahrtausendealten Steinmauern schwer in der Luft, an den Wänden reihen sich prall gefüllte Garderobenstangen und Requisiten aneinander, Bühnenarbeiter haben riesige Metallstangen geschultert und laufen in Richtung Bühnenaufgang, auf dem Gang werden die Chorsänger geschminkt und im wenige Quadratmeter großen Nebenzimmer beginnt ein Solist mit den Einsingübungen. Im Mittelalter waren in diesen Räumen Bettler, Kriminelle, Prostituierte und Obdachlose unterwegs, heute sind die tunnelartigen Gewölbe der entscheidende Unterbau für das Geschehen auf der Bühne. Weil der Platz hier nicht ansatzweise reicht, wurde hinter der Arena zudem ein Künstlerbereich abgezäunt, dort stehen gerade die Kinderdarsteller zum Frisieren Schlange, die Gesichter bereits weiß geschminkt und hoch konzentriert. Unweit davon werden besonders sperrige Bühnenbild-Teile abgelegt, schließlich muss die Ausstattung etlicher großer Opern parallel verfügbar sein, um je nach Programm mit dem Kran auf die Bühne gehoben zu werden.
Als Podas „Aida“ am Abend zur Aufführung kommt, wandern alle Blicke mit Bangen in die Wolken. Düstere Regenfronten sind hinter der Arena zu sehen, stürmischer Wind kommt auf, Banner und Wegsperren fliegen durch die Luft. Für Veronesen Alltagsgeschäft. Flugs werden die Souvenirstände umdekoriert, statt Fächern und Miniaturbauen der Arena gibt es nun Regenponchos im Angebot. Kurz darauf prasselt der Regen herab und in den Katakomben drängen sich gelb bemantelte Abendgäste mit Aperol Spritz in der Hand. Los geht es erst, als kein Tropfen mehr fällt und die Bühne getrocknet ist. Dann fahren Laserstrahlen in die Luft, ägyptische Fabelwesen treten ins Scheinwerferlicht und eine Großschar von Tänzern umringt die Darsteller des Abends, darunter Maria José Siri als Aida und Agnieszka Rehlis als Amneris. Es ist ein futuristisches Spektakel mit vielen Fragezeichen. Das Publikum reagiert verhalten.
Die „Magie der Arena“, von der in Verona allerorten die Rede ist, zeigt sich eindrücklicher am Abend zuvor bei der Aufführung von „La Traviata“ in der Inszenierung von Hugo De Ana aus dem Jahr 2011. Auf der Bühne ragen riesige Spiegel und Silberrahmen in die Luft, darin tummeln sich die Darsteller in historischen Kostümen der Belle Epoque. Die Violetta spielt an diesem Abend Angel Joy Blue; es ist ihr Debut in der Arena, bei Zwischenapplaus wirft sie Kussmünder ins Publikum. Die Dramatik des berühmten Stoffs von Verdis meist gespielter Oper fügt sich vollendet ein in die Atmosphäre in der Arena, wo die Hitze des Tages langsam einem lauen Sommerabend weicht und zu später Stunde Glühwürmchen über den Köpfen tanzen. Auf der Bühne entflammt Enea Scala als Alfredo derweil für die schwindsüchtige Kurtisane Violetta, etwas statisch zwar, doch die hochemotionale Musik Verdis, farbenreich interpretiert vom Orchester unter der Leitung von Speranza Scappucci, tut ihr Übriges dazu. Lange währt die freie Liebe bekanntlich nicht, ist da doch Alfredos Vater (Amartuvshin Enkhbat), der die Verbindung untersagt. Was nun folgt, ist die Geschichte der Selbstaufgabe einer Frau, die tragisch scheitert an der verlogenen Doppelmoral der damaligen Zeit. Aus Liebe zu Alfredo verlässt sie ihn und stirbt geächtet von der Gesellschaft. Auch wenn diese Kultoper auf allen großen und kleinen Bühnen der Welt gespielt wird: an wohl kaum einem Ort könnte die Extraportion Pathos besser passen als in der Arena. Ihre gigantische Bühne lädt ein zum großen Wurf, entsprechend ausladend ist das Bühnenbild gehalten, das mit steigender Dunkelheit durch die eindrücklichen Lichteffekte und Spiegelungen immer mehr an Spannung gewinnt. Im Publikum fassen sich verliebte Pärchen an den Händen, erfahrene Operngänger sitzen neben staunenden Touristen, irgendwann steht der Mond über der Arena und auf der Bühne mündet die Liebe in den Tod.
Eines ist sicher an diesem außergewöhnlichen Ort: Kalt lässt die Arena keinen. Brandet im September schließlich der letzte Schlussapplaus auf, sei es jedes Jahr das Gleiche, wie Gasdia erzählt. „Am Ende der drei Monate müssen alle weinen, vom Mann an der Technik bis zu den Statisten im Chor“. Auch Gasdia sitzt dann im Publikum, wischt sich die Tränen von den Wangen und plant bereits das nächste Jahr.