Der Schauspieler Robert Stadlober taucht in der Hörbiographie „die Liebe liebt das Wandern“ tief ein in das Leben von Franz Schubert
crescendo / November 2020
Was wäre gewesen, wenn? Was war Zufall, was Fügung, was Glück, was Pech? Es gehört zum Faszinierendsten des Menschseins, dass sich die Auswirkungen von Ereignissen und Begegnungen auf das weitere Leben meist erst im Rückblick erschließen lassen. Besonders spannend ist dieses Phänomen bei der Rezeption von Kunst aus längst vergangenen Tagen zu erleben. Heute als Meisterwerk für sich betrachtet, entstand doch auch jedes Stück Musik, jedes Gemälde und jedes Gedicht immer im Kontext seiner Zeit, inspiriert oder herausgefordert durch gesellschaftliche und politische Ereignisse, als Widerhall auf persönliche Schicksalsschläge und eingebettet in die individuelle Lebenssituation und Gefühlslage seines Schöpfers. Die Hörbiografien, die bereits seit etlichen Jahren beim Bayerischen Rundfunk erscheinen, setzen genau hier an. Leben und Wirken eines Komponisten werden in diesem Format als Collage aus Musikwerken, Dokumenten, Tagebuchnotizen oder Briefen aufbereitet, wobei es gerade die Widersprüche, Ambivalenzen und Brüche sind, die im Rückblick aufhorchen lassen...